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Der geplagte Allergiker

Permanentes Niesen, geschwollene Nasenschleimhäute, Husten, Luftnot, verquollene Augen, sind die geläufigsten Symptome, mit denen der geplagte Allergiker sich herumschlagen muss. Manche im Frühjahr, einige im Sommer und wieder andere das ganze Jahr, je nach Art der Allergie. Die geläufigsten Allergene (Stoffe, auf die der Allergiker überreagiert) fängt man sich draußen ein. Doch wer auf Hausstaub oder Milben allergisch reagiert, ist auch zu Hause nicht sicher.

Was tun? Zunächst schmeißt der Geplagte alles raus, von Teppichen bis zu den Gardinen, die als Verursacher schnell ausgemacht sind. Doch wie sieht es im Schlafzimmer aus? Ohne Bettwäsche geht schlecht. Also: Was tun?

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Wie sieht die Nacht eines Allergikers aus?

Im Schnitt liegt der Mensch über Nacht rund 8 Stunden im Bett. Er atmet während dieser Zeit rund 6.000 mal. Das heißt 6.000 mal Allergene durch die Nasenschleimhaut und anschließend in die Bronchien. Da muss der Allergiker einiges aushalten.

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Welche Bettwäsche für den Allergiker?

Es gibt Bettwäsche, die den Allergiker erholsam schlafen lässt. Die ihn nicht drangsaliert. Es gibt zum Glück mittlerweile eine reichliche Auswahl an Bettwäsche, die für den Allergiker geeignet ist. Doch wie bei vielem im Leben heißt es auch hier: Augen auf beim Bettwäschen-Kauf! Wer an einer Milbenallergie leidet, achtet darauf, dass er die Bettwäsche kauft, die Allergiker freundlich ist.

Übrigens: Es gibt Krankenkassen, die nach Vorlage eines Attests, sich an den Kosten beteiligt. Nachfragen bei der Kasse könnte sich lohnen. Leider muss an der Stelle erwähnt werden, dass es nicht ganz so leicht ist, echte Allergiker-Bettwäsche zu kaufen. Man kann es kaum glauben, doch es gibt leider keine Normen, die das was festlegen.

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Worauf achten?

Es gibt Stoffe mit speziellen Beschichtungen, die verhindern, dass sich die Allergene lösen, also an die Luft gelangen. Allerdings besitzen sie den Nachteil, dass sie dicht abschließen - man schwitzt kräftig darin. Idealerweise ist die Bettwäsche atmungsaktiv und hält die Milben zurück.

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Was ist Allergiker-Bettwäsche, das sogenannte Encasing

Auf Nummer sicher geht der Allergiker, wenn er Encasings (so nennt sich die spezielle Allergiker-Bettwäsche) verwendet. Das sind milbensichere Überzüge. Man muss wissen: Besonders wohl, fühlen sich die Hausstaubmilben nun einmal im Bett. Dort ist es schön warm und feucht. Das lieben die Milben. Unsere Hautschüppchen, die wir in der Nacht verlieren, ist ihr Futter. Die Ausscheidungen der Milben, die zu Staub zerbröseln und sich im Raum verteilen, sind die Allergene, die zu den bekannten allergischen Reaktionen führen.

Und genau hier setzt nun Encasing an, nämlich an der Wurzel des Übels. Sowohl über die Matratze, dem Kopfkissen, als auch den Oberbetten, zieht man die Encasing-Bezüge. Diese Überzüge verhindern die Infiltrierung der Bettwäsche mit Milbenkot. Die Bezüge bestehen in der Regel aus synthetischen Stoffen wie Polypropylen, Polyester oder Polyamid. Sie lassen die mikrokleinen Partikel des Milbenkots nicht durch - halten sie hermetisch zurück. Und trotzdem sind die Stoffe atmungsaktiv und schweißdurchlässig. Über diese Schutzhüllen zieht man die klassische Bettwäsche. Denn Encasing ist nicht die Bettwäsche, sondern die Schutzdecke darunter.

Der Vorteil: Auch der Allergiker kann schicke Bettwäsche kaufen. Encasing wird zwei, dreimal im Jahr gereinigt. Die Pflegeanleitung zeigt wie. Encasing gibt es in den verschiedensten Preisklassen.

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Welches Material eignet sich für Allergiker-Bettwäsche?

Für Allergiker eignet sich zunächst einmal synthetische Bettwäsche wie beispielsweise Mikrofaser, da diese sehr atmungsaktiv ist, sodass Milben geringere Chancen haben, sich zu vermehren und auszubreiten. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich diese Stoffe oft als pflegeleichter erweisen und zum großen Teil sogar bis zu 95 Grad waschbar sind.

Oft werden auch Naturprodukte wie Daunen und Federn als Füllmaterial empfohlen, weil sie die Wahrscheinlichkeit einer Milbenbesiedlung aufgrund ihres dichten Gewebes deutlich verringern. Sofern also eine gute Gewebequalität vorliegt, scheint die verbreitete Annahme, dass Federbettwäsche nicht für Allergiker geeignet sei, bereits überholt. Allerdings ist Daunenbettwäsche im Gegensatz zu synthetischen Stoffen nicht bis zu 95 Grad waschbar.

Ein alternatives Füllmaterial für Allergiker-Matratzen ist Kapok, eine Naturfaser abstammend vom Seidenwollbaum, welche die Matratze durch ihre Struktur und Zusammensetzung frei von Milben hält. Denn Kapok wird weder von Motten befallen, noch können sich Pilze und Keime von diesem Material ernähren. Abgesehen vom Material der Bettwäsche können sich Allergiker auch mit sogenannten Encasings gegen Keime schützen. Hierbei handelt es sich um spezielle Schutzbezüge, die resistent gegen Milben sind und somit den Körperkontakt mit den Bakterien, die sich beispielsweise in der Matratze befinden, verhindern.

Allergiker sollten außerdem unbedingt darauf achten, dass ihre Bettwäsche zuvor auf Schadstoffe geprüft wurde, da sich diese Stoffe oft als reizauslösend erweisen. Um die Freiheit von Schadstoffen nachzuweisen, wird durch Unternehmen wie Stiftung Warentest oder ÖKO Test regelmäßig Bettwäsche geprüft.

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Wie wäscht man Allergiker-Bettwäsche?

Allergiker sollten ihre Bettwäsche etwa einmal pro Woche waschen, wobei dies je nach körperlicher Reaktion (z.B. Verstopfung der Nase) variieren kann. Wer allerdings milbendichte Schutzbezüge, auch Encasings genannt, für seine Bettwäsche verwendet, sollte darauf achten, dass diese nicht zu häufig gewaschen wird. Wenn diese mehrmals im Monat in die Waschmaschine gesteckt wird, kann die Schutzfunktion der Bezüge recht schnell ihre Wirkung verlieren.

Des Weiteren sollte man bereits beim Kauf der Bettwäsche darauf achten, dass diese bei einer Temperatur von ca. 60 Grad gewaschen werden kann, denn bei niedrigen Temperaturen sterben die Milben, die sich nach einer Weile in ihr festsetzen, nicht ab. Da Milben jedoch extreme Kälte ebenso wenig wie Hitze überleben, bietet es sich zudem an, das Bettzeug bei winterlichen Minusgraden für einige Stunden nach draußen zu stellen.

Neben dem Waschen der Bettwäsche ist auch das Reinigen der Matratze hin und wieder notwendig. Um diese sauber zu halten, sollte man die Schonbezüge in der Waschmaschine säubern lassen. Wer jedoch die Matratze selbst und nicht nur ihre Bezüge reinigen möchte, hat die Möglichkeit, diese abzusaugen, wobei hier darauf zu achten ist, dass es sich bei dem Staubsauger ebenfalls um eine Variante für Allergiker handelt. Diese sorgen nämlich durch spezielle Filter dafür, dass der Milbenkot nicht wieder aus dem Behälter herausdringen kann.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Waschmittel. Um allergische Reaktionen zu vermeiden, sollte man unbedingt die Verwendung von synthetischen Produkten mit Duftstoffen oder anderen chemischen Inhaltssoffen vermeiden. Aus diesem Grund sind Öko-Waschmittel, welche keine Aufheller beinhalten, am besten geeignet